@Zigor und alle anderen, die es interessiert, hier mal eine kurze Beschreibung der Regeln:
Die kleinste Truppeneinheit ist ein
Squad, das besteht bei Infanterie aus 7 Figuren. Zwei
Squads können zu einem
Section zusammengefasst werden, wenn sie in ausreichender Nähe benachbart stehen. Das hat den Vorteil, dass die komplette Einheit gemeinsam bewegt werden kann, schießen kann etc. Außerdem bekommt man dann einen Offizier, der die
Section befehligt. Alle Infanterie
Squads sind nach dem dritten Treffer vernichtet, d.h. man entfernt nicht eine einzelne Figur, sondern stets mehrere (z.B. beim ersten Treffer 2, beim zweiten auch 2, beim dritten 3). Deshalb sollten die Figuren nach Möglichkeit auch entsprechend in 2er- oder 3er-Gruppen basiert sein, was aber kein Muss ist (mache ich auch nicht so, damit sie auch mit anderen Regelwerken kompatibel sind. Ich werde aber wahrscheinlich Movement Trays verwenden). Bei Kavallerie ist es im Prinzip so ähnlich. Außerdem gibt es noch Artillerie sowie für die Franzosen Mitrailleusen.

- EoS_Squads.jpg (76.78 KiB) 3640 mal betrachtet
Die Regeln für Bewegen, Deckung, Schießen, Nahkampf sind sehr simpel und stringent; man braucht die Regeln eigentlich nur 1x zu lesen, und hat alles kapiert. Alle wesentlichen Infos sind auf den Einheitenkarten vermerkt. Manche Truppentypen haben bestimmte (historisch plausible) Eigenschaften, die sie von anderen unterscheiden. Insgesamt scheint mir das Ganze rein regeltechnisch sogar noch um einiges einfacher zu sein, als z.B. Lion Rampant.
Wo es wirklich interessant wird, sind die Doktrinkarten und die
Objectives.
Wenn man, wie oben beschrieben, einen Offizier hat, kann man Doktrin-Karten verwenden, die sich zwischen Preußen und Franzosen unterscheiden. Mit den Doktrinen können bestimmte Fähigkeiten ausgespielt werden, z.B. Artillerie-Unterstützung (von außerhalb des Tisches, nicht die ggf. auf dem Tisch stehende Artillerie) oder einen Bewegungsbonus (im Fall der Preußen - dadurch, dass die Franzosen eine größere Schussreichweite haben, die Preußen aber einen Bewegungsbonus ausspielen können, ergibt sich die historisch plausible Situation, dass die Preußen eher zum offensiven und die Franzosen zum defensiven Spielen prädestiniert sind).
Das wichtigste im Spiel sind
Objectives, von denen es standardmäßig drei gibt: Eins in der Nähe der Aufmarschzone der Preußen, eins in der Nähe der Aufmarschzone der Franzosen und eins in der Mitte des Tisches. Wenn es einem Spieler gelingt, Truppen in die Nähe eines Objectives zu bringen, erhält er am Ende der Runde
Command Points (am meisten CP gibt es für das zentrale
Objective). Wenn beide Spieler Truppen in der Nähe haben, erhalten beide nur die Hälfte an CP. Die CP kann der Spieler zu Beginn einer neuen Runde investieren:
- für neue Truppen, die als Verstärkung den Tisch betreten
- für das Ausspielen einer der oben erwähnten Doktrinen
- für das eigentlich wichtigste: Die Umwandlung in Victory Points, denn um das Spiel zu gewinnen, muss man eine definierte Anzahl an VP sammeln
Die
Objectives zu erreichen und dann zu verteidigen und zugleich die richtige Balance zu finden, wofür man seine CP investiert, stelle ich mir sehr spannend vor. Man kann übrigens auch gesammelte VP in CP zurücktauschen, wenn z.B. in einer Spielphase plötzlich doch dringend benötigte Verstärkungen fehlen, allerdings zum unvorteilhaften Kurs von 2 VP : 1 CP, was ich ziemlich cool finde.
Ich hoffe, ich habe das jetzt aus dem Kopf alles korrekt rekapituliert, aber wie gesagt, das ist alles in allem ziemlich entspannt und simpel - aber vor meinem inneren Auge entstehen schon jetzt spannende Situationen und folgenschwere Entscheidungsmomente
Die Regeln selbst sind bei
Frontline Games übrigens vergleichsweise günstig, zumal für den Anfang auch nur die Infanterie-Regeln genügen.