DBMM Schlachtbericht - Jensinions Polybian Romans vs Bierwursts Later Carthaginians, 29.08.21

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DBMM Schlachtbericht - Jensinions Polybian Romans vs Bierwursts Later Carthaginians, 29.08.21

Beitrag von Jensinion » Do 2. Sep 2021, 16:02

Am vergangenen Sonntag trafen sich die Armee der Römischen Republik und die von Hannibal angeführte karthagische Armee zu einer spannenden Schlacht, die sich auf einem sehr engen Areal - im Wesentlichen auf und um einen großen Hügel herum - ereignete. Es war sowohl der erste Einsatz für meine neue Armee "Polybian Roman" (siehe hier) als auch für Bierwursts neue Armee "Later Carthaginian". In dieser sehr lange dauernden und sehr taktisch geführten Schlacht gelang es den Römern, auf den letzten Metern einen Sieg zu erringen!



PolybianRoman_vs_LaterCarthaginian_1.jpg
(1) Wie es sich gehört, war Hannibal der Angreifer, d.h. die Römer durften mehr Gelände legen, mussten ihre Armee aber als Erste aufstellen. Um die karthagischen Truppen zu behindern und einen Vorteil für die eigenen Truppen zu erzielen, wählte ich möglichst viel raues bzw. schweres Gelände: Ein großer Hügel (raues Gelände) konnte in meiner rechten Tischhälfte platziert werden, ein Weinberg (schweres Gelände) landete in der hinteren karthagischen Hälfte ganz am Tischrand, ein flaches raues Geländestück konnte aus Platzgründen nicht gelegt werden. Ich positionierte praktisch meine komplette Armee, die natürlich überwiegend aus Legionären (Bd (O) ) bestand, auf dem großen Hügel, lediglich die Reiterei nahm hinter dem Hügel Aufstellung. Meinem großen Kommando mit überwiegend Legionären (Kommando 1) teilte ich den höchsten PIP-Würfel zu, das Kommando 2, das überwiegend aus Legionären und Kavallerie bestand, erhielt den mittleren PIP-Würfel, während dem Kommando 3, das ausschließlich aus Auxilia-Truppen bestand, der niedrigste PIP-Würfel zugeordnet wurde. Bierwurst wählte einen schweren und einen rauen Hügel, die aber beide für die Schlacht, die ausschließlich in meiner rechten bzw. der karthagischen linken Tischhälfte stattfand, keine Bedeutung hatten. Seine Armee stellte Bierwurst hauptsächlich in seiner linken Tischhälfte, mehr oder weniger dem Hügel gegenüber, auf. Sie hatte ein Übergewicht an berittenen Truppen gegenüber meiner Armee und als Besonderheit vier Elemente mit Elefanten, die den Marsch über die Alpen offenbar gut überstanden hatten ;)



PolybianRoman_vs_LaterCarthaginian_2.jpg
(2) Die römische Hügelposition ist sehr stark, da die Karthager in ihrer Armee kaum Truppen mitführen, die für den Geländekampf geeignet sind. Trotzdem verleitet ihre Hitzköpfigkeit die römische Generalität dazu, die Schlacht mit einem Verlassen des Hügels zu eröffnen. Überzeugt von der Angriffsstärke der Legionäre hatte ich keine Lust auf eine Defensivstrategie und wollte so schnell wie möglich die Entscheidung mit einem Frontalangriff suchen! Die Reiterei zog ich nach links, um die karthagische Reiterei in Schach zu halten, wollte aber hier einen tatsächlichen Kampf wegen meiner Unterlegenheit möglichst lange hinauszögern. Wie sich im Nachhinein herausstellte war mein einzig wirklich guter Zug in dieser Phase der Schlacht die Disposition zweier Auxilia-Elemente nach rechts außen, um die Karthager an meiner rechten Flanke an Marschbewegungen zu hindern (blauer Kreis).



PolybianRoman_vs_LaterCarthaginian_3.jpg
(3) Hannibal reagiert auf den Vorstoß der römischen Infanterie lehrbuchmäßig, indem er seine Kavallerie in eine Position stellt, von der aus er die Flanke der vorrückenden, ungeschützten Legionen ins Visier nehmen kann. Den exponierten römischen Truppen droht das Schicksal einer Kesselschlacht - eine Gefahr, welche die römische Generalität zur Vernunft bringt und sie ihre Truppen mit einer 180°-Wende zurück auf den Hügel beordern lässt! Auch die römische Reiterei wird zurückbeordert, damit sie sich neu formieren kann. Die numidische leichte Reiterei der Karthager rückt unterdessen Richtung römischer linker Flanke vor, und die karthagischen Auxilia-Verbände rücken, wenn auch langsam, an der römischen rechten Flanke vor.



PolybianRoman_vs_LaterCarthaginian_4.jpg
(4) In dieser Phase der Schlacht formieren sich die Truppen neu, ohne dass es bereits zu Feindkontakt kommt. Die römischen Legionen, die in der ersten Runde vorgestürmt sind, haben nach einer erneuten 180°-Wende wieder auf dem Hügel in etwa in ihrer vormaligen Ausgangsposition Stellung bezogen. Die römische Reiterei nimmt in der Engstelle zwischen dem eigenen Lager und dem Hügel Aufstellung, wo die numerisch überlegene Reiterei der Karthager ihre Stärke nicht optimal ausspielen kann. Die karthagische Reiterei beginnt dennoch damit, sich den berittenen römischen Truppen gegenüber stehend zu formieren. Die karthagischen Auxilia-Einheiten, die mittlerweile alle den Weinberg verlassen haben, befinden sich auf ihrem Vormarsch gegen die rechte römische Flanke. Gegen diese Bedrohung stellen die Römer nicht bloß ihre eigenen Auxilia-Einheiten des Kommandos 3, sondern ziehen auch leichtbewaffnete Psiloi aus den beiden Legions-Kommandos ab (aus dem Kommando 1 die Velites, aus dem Kommando 2 - das ansonsten vorerst in seiner Reserve-Position am unteren linken Rand des Hügels verharrt - die syrakusanischen Schleuderer). Hier kommt ganz klar der Vorteil einer räumlich kompakten Defensivstellung zum Tragen, in der die Wege kurz sind und die PIPs aufgrund sonstiger weitgehender Inaktivität in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. (Während sich für Hannibal schon bald die Schwierigkeit ergeben sollte, sein weit auseinandergezogenes Kommando 1 effektiv befehligen zu können...) Die karthagischen Speerkämpfer nebst den Elefanten bleiben weiterhin regungslos an Ort und Stelle stehen, aber Hannibal zieht die ihnen beigestellten Psiloi-Elemente in Richtung seiner Auxilia-Verbände zur Unterstützung der dortigen bevorstehenden Kämpfe ab.

Kurze Zeit später wurde von der römischen Generalität übrigens in Erwägung gezogen, aus der Defensive doch noch in die Offensive zu kommen: Wenn nämlich, so die Überlegung, die Reiterverbände beider Armeen am unteren Tischrand schlussendlich in den Kampf verwickelt sind, könnten die Legionen des Kommandos 1 abermals versuchen, den Hügel zu verlassen und, wie gleich zu Beginn schon einmal versucht, gegen das karthagische Kommando mit den Speerträgern und den Elefanten stürmen - dann aber ohne die Bedrohung ihrer linken Flanke durch die anderweitig gebundene karthagische Reiterei. Dieser Plan wurde aber nicht umgesetzt, weil lange Zeit immer noch zu viele Einheiten karthagischer Reiterei ungebunden und frei auf dem Schlachtfeld manövrieren konnten, was es ihnen ermöglicht hätte, doch wieder einen Flankenangriff (wenn auch diesmal in geringerer Zahl) zu unternehmen.



PolybianRoman_vs_LaterCarthaginian_5.jpg
(5) In dieser Phase spitzen sich die Ereignisse zu - es wird viel manövriert und es kommt zu ersten Gefechten! Die karthagischen Speerträger und Elefanten haben offenbar genug vom Warten und setzen sich in Richtung des von den Römern gehaltenen Hügels in Bewegung, um Druck aufzubauen. Gegen diesen Vormarsch unterstützen die Römer ihre Schlachtreihe mit einem Teil der Legionäre aus dem Kommando 2, das bis zu diesem Zeitpunkt quasi als Reserve fungiert hatte. Der andere Teil der Legionäre aus diesem Kommando wurde schon etwas früher an den Rand der anderen, rechten Seite des Hügels geschickt, um gegen die angreifenden karthagischen Auxilia-Truppen Stellung zu beziehen. Ganz rechts am Hügel sind die römischen und die karthagischen Auxilia bereits in Nahkämpfe verwickelt, die recht langwierig sind, wenngleich die Karthager mit der Zeit die Oberhand gewinnen werden. Links unten sind Teile der Reiterei beider Kontrahenten blutig aufeinandergetroffen. Die römische Kavallerie ist unerwartet stark und hat, dank einer Reihe glücklicher Kampfwürfel, bereits die Hälfte der numidischen leichten Reiterei vernichtet!



PolybianRoman_vs_LaterCarthaginian_6.jpg
(6) Mittlerweile hat die römische Reiterei ihre karthagischen Kontrahenten praktisch ausgelöscht, unter minimalen eigenen Verlusten. Und Hannibal persönlich geriet gar unvermittelt in Gefahr, als einige Einheiten römischer Legionäre die Chance ergriffen hatten, den Feldherrn direkt anzugreifen (roter Kreis), was dieser aber überlebt hat. Aber auch für die Römer wird es an anderer Stelle nun prekär, da ihr Kommando mit den Auxilia-Truppen vernichtet wurde, bis auf dessen General, der tapfer noch bis zum Ende der Schlacht durchhalten sollte! Um die Lücke zu füllen, welche die Auxilia hinterlassen haben, senden die Römer ihre Triarii-Reserve aus dem Kommando 1 in Richtung des Ortes, an dem die Auxilia positioniert waren. Auch vorne rechts am Hügelrand kommt es zu Kämpfen, aber die römischen Legionäre verteidigen ordentlich gegen die anstürmenden Auxilia der Karthager. Die karthagische Schlachtreihe mit den Speerkämpfern und den Elefanten ist einstweilen am Fuß den Hügels zum Stillstand gekommen, noch unschlüssig, ob sie die Attacke wagen.



PolybianRoman_vs_LaterCarthaginian_7.jpg
(7) Die Endphase der Schlacht. Die karthagischen Speerträger und die Elefanten haben letztlich trotz der starken römischen Defensivstellung den Angriff den Hügel hinauf gewagt, da die karthagische Reiterei weitgehend ausgelöscht ist und den karthagischen Truppen auch auf der rechten römischen Flanke kein Durchbruch gelungen ist, trotz weiterhin schwerer Kämpfe dort. Die Speerträger und Elefanten sind jedoch nahezu chancenlos, weil die Römer nicht nur von einem Kampfbonus durch die erhöhte Hügelstellung profitieren, sondern die Karthager für ihre Truppen auch einen Kampfabzug aufgrund des rauen Geländes erhalten. Folgerichtig ist das Gros der Speerkämpfer und alle Elefanten nach kurzen, heftigen Kämpfen vernichtet, und die gesamte karthagische Armee bricht infolgedessen zusammen... Das Ende der Schlacht!

Es war eine sehr spannende Partie, wie ich sie in dieser Form noch nie erlebt hatte, da ich noch nie in einer so starken Defensivstellung, mit fast der gesamten Armee auf engstem Raum auf einem Hügel, positioniert war. Das war eine ungewohnte Situation, und gleich in der ersten Runde beging ich mit der Entscheidung, lieber eine Offensivschlacht zu schlagen, insofern auch einen großen Fehler - den ich aber sofort und ohne negative Konsequenzen für den weiteren Schlachtverlauf korrigieren konnte.

Die republikanische römische Armee gefällt mir sehr gut! :D Sie hat definitiv das Potential, sich zu einer meiner Lieblingsarmeen zu entwickeln. Mir gefällt die Kompaktheit bei gleichzeitiger Robustheit und ich bin gespannt, wie sie sich bei einer anderen Geländekonstellation schlagen wird. Die relative Unterlegenheit an Reiterei könnte sich in offenem Gelände noch zu einer spielerischen Herausforderung entwickeln...

Danke an Bierwurst für das tolle und faire Spiel, dem mit Sebastian auch ein interessierter Gast zuschaute - ich freue mich schon auf das Rematch am nächsten Sonntag! :wink
Zuletzt geändert von Jensinion am Do 2. Sep 2021, 19:07, insgesamt 8-mal geändert.

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Re: DBMM Schlachtbericht - Jensinions Polybian Romans vs Bierwursts Later Carthaginians, 29.08.21

Beitrag von Buddha1985 » Do 2. Sep 2021, 18:41

Hallöle, muss mich auch mal wieder in Sachen DBMM zu Wort melden

Cooler und spannender Battlereport,gerne mehr davon.

Liest sich sehr angenehm und dank der Bilder auch schön übersichtlich. Vor allem da hier fast schon ne eigne Geschichte geschrieben wird,das hat echt was von Fan Fiction,sehr sehr cool.
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Re: DBMM Schlachtbericht - Jensinions Polybian Romans vs Bierwursts Later Carthaginians, 29.08.21

Beitrag von Davnick » Fr 3. Sep 2021, 19:28

Hallo auch mal wieder von mir. Jens sei froh, dass die Schlacht so aus ging. Jan hätte einfach so wie ich es immer mache an der Seite um deine Armee rumlaufen können mit den Elefanten kostet halt aber als Hannibal hat man die Pips. Was machen deine CV denn dann?

Ich sage war klar gewonnen für Jan. Ein paar Truppen vor dem Hügel lassen Rest rum. Wenn du rauskommst von den Flanken ärgern und sonst an der Seite mit den El deine Mounted vernaschen :)

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Re: DBMM Schlachtbericht - Jensinions Polybian Romans vs Bierwursts Later Carthaginians, 29.08.21

Beitrag von Theodenatas » Sa 4. Sep 2021, 10:39

Toller Bericht,
so einfach ist es nicht die Römer zu schlagen. El haben keinen QK gegen Cv. Das kann mühselig werden. Der Hügel ist eine starke Verteidigungsposition. Da passt die ganze Armee drauf. Für gelungene Umfassungen brauchst du Platz wie bei Cannae. Der war hier nicht vorhanden. Ich sollte meine Karthager auch mal anmalen... seufz :-)
Gruss
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Re: DBMM Schlachtbericht - Jensinions Polybian Romans vs Bierwursts Later Carthaginians, 29.08.21

Beitrag von Jensinion » Di 7. Sep 2021, 14:37

Buddha1985 hat geschrieben:
Do 2. Sep 2021, 18:41
Cooler und spannender Battlereport,gerne mehr davon.
Theodenatas hat geschrieben:
Sa 4. Sep 2021, 10:39
Toller Bericht
Danke, Danke :) In den nächsten Tagen erscheint mein Bericht vom Rematch zwischen Hannibal und den Römern, das am letzten Sonntag ausgefochten wurde ...

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