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Als Anschlussprojekt nach der Fertigstellung der Frankfurter Lion-Rampant-Truppe, die gerade in Arbeit ist, schwirren mir die sog. deutschen Einigungskriege im Kopf rum Das sind der Deutsch-Dänische Krieg 1864, der Deutsche (Österreichisch-Preußische) Krieg 1866 und der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Hatte meine Magisterarbeit auch zu dem Themenkomplex im weiteren Sinne geschrieben ("Vom Bruderkrieg zum casus foederis: Die Schutz- und Trutzbündnisse zwischen den süddeutschen Staaten und Preußen 1866-1870")... lang ist's her...

Es gibt sehr schöne und vielfältige Figuren von Baccus Miniatures in 6 mm (um mal einen neuen Maßstab ins Rennen zu werfen ) für diese Konflikte. Als Regelwerk favorisiere ich - nach einem Tip meines Spielefreundes Rainer - die vermutlich einfach zu lernenden und zu spielenden Regeln von Neil Thomas für die Zeit 1815-1878, die heute mit der Post angekommen sind. Die Regeln selbst nehmen in dem 190 seitigen Buch nur 8 Seiten ein, der Rest ist historischer Hintergrund, Szenarien, historische Schlachten, Armeelisten etc. Macht alles einen sehr guten (und entspannten) Eindruck


Bei dem kleinen Maßstab und der vergleichsweise doch überschaubaren Figuren-/Basenanzahl (jedenfalls im Vergleich zu meinen DBMM-Armeen) müsste es machbar sein, gleich zwei gegnerische Armeen zu bemalen. (Falls aber jemand mit ins Projekt einsteigen will, kann er gerne die zweite Armee übernehmen, solange ich Preußen haben kann ).

Mal gucken, was draus wird...

Habe das Fragezeichen im Titel gelöscht, denn das wird definitiv mein neues Projekt Obwohl ich mich allgemein-politisch in der Zeit recht gut auskenne, muss ich gestehen, dass da im spezifisch-militärischen Bereich noch Defizite klaffen, vor allem was die konkreten Heeresorganisationen, Uniformen, Flaggen und Abzeichen etc. betrifft. Deshalb wie immer am Beginn eines neuen Projekts: bisschen Literatur

...tja, das 19. Jahrhundert war ganz lustig für uns Tabletoper, wenn mal ma die elende Napoleon-Interwenzion absieht. Ich hatte die Zeitspanne auch im Fokus, aber mit 15ern. Für die Engelsachsen war das ja das viktorianische Zeitalter, mit massenweise Kolonialkriegen. In Europa war es aber erst mal die Zeit vom nächsten Napoleon, dem Krimkrieg und dem Untergang der Donaumonarchie mit Bismark als, sagen wir mal, als Störsender. Obwohl, die Spanier denken da ganz anders darüber...
...mit meinen 15ern war ich 2016 durch mit dem deutschen Staaten. Die K&K-Österreicher habe ich schon vorher gehabt. Aber seit da bespiele ich vor allen den ACW...
...aber stolz bin ich eigentlich vor allem auf meine Ungarn von verlorenen Unabhängigkeitskrieg: http://www.tabletopinzuerich.ch/phaube/pnh/honved.html von 1848/49...

...ein paar Preussen habe ich schon haben wollen:

...

...Garibaldi, wo er nicht sein sollte, bein Angriff der Thüringer...

...nicht alle haben mit gemacht. Hier die Zürcher Dragoner, die sich aber ausgezeichnet gegn das Zürcher Volk durchgesetzt haben...

Heute ist die Matte "Aerial Countryside" von DeepCut Studio angekommen Auf die hatte ich schon lange ein Auge geworfen, für DBMM eignet sie sich halt nicht, aber für 19. Jahrhundert ist sie perfekt (ich werde sie in der Mitte teilen, da 120 cm x 90 cm ausreicht, so dass ich dann sogar zwei unterschiedliche Matten habe)

...die Idee ist nicht schlecht. Du müsstest nur etwas farbigen Bäume oder Gelände verwenden. Auch solchen Schlachten leben ja von der Darstellung. DBMM-Gelände ist oft zu schematisch. Ein paar Sträucher wirken da Wunder...

Während ich noch mit meiner Frankurter Truppe für Lion Rampant beschäftigt bin und auf eine "Testbestellung" von Baccus Miniatures für meine Preußen warte, ein paar Sätze zu Maßstäben und Größenverhältnissen:

Ich orientiere mich an der Spielmatte "Aerial Countryside" von DeepCut Studio, welche ich in der Mitte zerschnitten habe, so dass sich das im Regelwerk von Neil Thomas vorgeschlagene Spielfeld von 120 cm x 90 cm für große Schlachten ergibt. Für dieses Spielfeld, auf dem Geländedetails (Ortschaften, Wälder, Ackerflächen) bereits aufgedruckt sind, habe ich einen realistischen Maßstab von 1:7500 ermittelt, d.h. 1 cm auf der Matte entsprechen 75 m in der Realität. Das Schlachtfeld hat also eine Ausdehnung von 9 km x 6,75 km.

(Die exakte Berechnung gebe ich hier nicht wieder, aber ich habe die Werte insbesondere mit den im Regelwerk angegebenen, für die Zeit um 1870 zutreffenden Schussreichweiten für das preußische Zündnadelgewehr und das französische Chassepotgewehr ermittelt und sodann verifiziert, indem ich in Photoshop eine Abbildung aus Google Maps, die ähnliche topografische Verhältnisse wiedergibt, über die Spielmatte gelegt habe. Das hat alles sehr gut hingehauen )


Für die Kampfeinheiten bedeutet dieser Maßstab, dass eine Einheit ein Regiment (ca. 2500 Mann Infanterie) repräsentiert. Alle Einheiten, über die ein Spieler maximal verfügen kann, ergeben somit ungefähr ein Korps (bzw. etwas weniger als ein Korps). Das ist natürlich wie üblicherweise im historischen Tabletop alles ein wenig abstrahiert, aber es erscheint recht plausibel.

Man muss dazu sagen, dass Neil Thomas in seinem Regelwerk selbst keine exakten Vorgaben bezüglich Maßstäben und Einheitengrößen macht, so dass das Regelwerk praktisch für verschiedene Truppenformationen (Bataillon, Regiment, Division) beliebig skalierbar ist. Ich favorisiere, auch angesichts der Spielmatte, die ich verwenden möchte, aber konkrete Werte in Bezug auf die Schlachtfeldgröße, die Anzahl und Größe der Einheiten sowie die Distanzen für Beschuss und Bewegung (welche die einzelnen Schlachten dann auch untereinander vergleichbar machen) - die ich mit meinen Berechnungen hiermit definiert habe

...heute sind die Regeln bei mir auch eingetroffen, mal sehen ob sie beim durchlesen besser werden...

...die Regeln sind für mich unbrauchbar, jene von PB sind da immer noch realistischer. Aber die Beschreibungen der Schlachten kann man durchgehen lassen,,,

Muss halt jeder selber gucken, welches Regelwerk für eine bestimmte Epoche am besten für ihn geeignet ist. Ich bin auf der Suche nach unkomplizierten Regeln für schnelle Spiele nach Feierabend, dafür scheinen mir die Regeln von Neil Thomas ganz vielversprechend zu sein...

Als Alternative: Kennst Du diese Regeln aus dem Oeuvre von Bruce Weigle? Habe mir das neulich auch mal bestellt, scheint um einiges detaillierter zu sein. Aber das Buch allein ist das Geld wert, voll mit Abbildungen, Szenarien und Truppendispositionen: