DBMM Schlachtbericht - Jensinions Teutonic Order vs Franks Early Russians, 21.06.20
Verfasst: Mo 22. Jun 2020, 18:30
Am 21. Juni gab es das erste DBMM-Spiel nach fast exakt vier Monaten Corona bedingter Pause. Mein Deutscher Orden trat gegen Franks Frühe Russen an, für letztere Armee, die soeben fertig bemalt worden war, war es die allererste Bewährungsprobe auf dem Feld. Wir haben 240 Punkte gespielt, was ich mit dem Deutschen Orden ungern mache, weil ich die doppelbasierten Ritter im Keil dann nicht einsetzen kann/will.
Ich habe eine reine Reiterarmee aufgestellt, natürlich überwiegend aus Rittern, mit Unterstützung von einiger Kavallerie und leichter Reiterei. Leider habe ich einen irregulären Ritter mitgeführt (um auf das Maximum an Rittern zu kommen, und weil die ME-Verteilung dadurch optimal war), der sich bzw. die ganze Gruppe, der er zugeordnet ist, schwerfälliger manövrieren lässt, als der reguläre Rest, solange er nicht geradeaus reitet - aber ich bin das Risiko eingegangen, da er dem C-in-C-Kommando mit den höchsten PIPs zugeordnet war und ich sowieso nur vorhatte, geradeaus zu stürmen Franks Russen waren bis auf zwei Ritter komplett irregulär und bestanden hauptsächlich aus Kavallerie sowie Speerträgern nebst einigen Bogenschützen.
Meine Ritter haben einen Quickkill gegen Kavallerie, von daher war mein Plan, die Kavallerie möglichst schnell und frontal zu überrennen; die Speerträger, die sich nur sehr schwerfällig manövrieren lassen, wollte ich möglichst so lange ignorieren, bis die Ritter mit der Kavallerie fertig sind.
Frank war Verteidiger, ich war Angreifer (die bösen Deutschen wieder ). Ich habe zwei kleine Sümpfe gelegt (einen mittig auf Franks Seite, einen an meiner linken Seite), Frank legte einen mittelgroßen Wald auf meiner Seite. Die Russen mussten zuerst aufstellen, was sehr vorteilhaft für die Ordenstruppen war:
Die Ausgangslage stellte sich also als sehr vorteilhaft im Sinne meines Plans dar. Voraussichtlich konnte ich mich erst einmal in Ruhe um das linke Kavallerie-Kommando der Russen kümmern, indem ich einfach geradeaus voran stürme. Die russische leichte Reiterei ganz links außen würde von meiner gegenüber platzierten leichten Reiterei in Schach gehalten, die Speerträger standen recht "nutzlos" in der Gegend herum, und die russische Kavallerie auf der rechten Seite war weit weg.
Nach ein paar Zügen hatten die Ordensritter und die leichte Reiterei die russische Kavallerie bzw. russische leichte Reiterei erreicht und die Kämpfe begannen. Sie waren anfangs doch zäher als erwartet, aber schließlich bekam der Orden die Oberhand. Die russische leichte Reiterei wurde vernichtet und die Kavallerie nach und nach aufgerieben.
Die russischen Berittenen vom rechten Flügel machten sich auf den Weg zur Unterstützung des linken Flügels, was länger dauerte, als erwartet, da es noch zu Koordinierungsproblemen mit den beiden russischen Rittern kam. Die russischen Speerträger versuchten, sich umzuorganisieren, um sich der linken Hälfte des Schlachtfelds zuzuwenden, aber bedingt durch deren Irregularität verbrauchte dieser Versuch endlos viele PIPs, und die Sache ging sehr langsam voran. (Und, nicht zu vergessen, zwei Elemente russische leichte Reiterei machten sich auf der rechten Seite um den Wald herum auf den weiten Weg zum Lager der Ordenstruppen, kamen aber aufgrund von PIP-Notstand ebenfalls nicht allzu schnell voran und wurden von der Ordensgeneralität zwar beobachtet, aber erst einmal ignoriert.)
Der Plan war bis jetzt also ziemlich gut aufgegangen, trotzdem wurde es im letzten Drittel der Schlacht noch einmal kritisch, als der Platz am linken hinteren Rand des Schlachtfelds immer enger wurde, die ganze Situation immer chaotischer wurde und sich die Gruppen mehr und mehr in Einzelelemente auflösten. Hier hatten die Ordensgeneräle Probleme, die Truppen so zu organisieren, dass nicht doch noch alles durch unvorsichtige Angriffsmanöver riskiert wurde, indem die vereinzelten Ritter-Elemente Opfer von russischen Flanken- oder gar Rückenangriffe wurden. Die Armeen des Deutschen Ordens sind im Allgemeinen so organisiert, dass schon der Verlust einiger weniger, hochwertiger Truppen der ganzen Armee das Genick brechen kann. Sogar der Hochmeister (C-in-C) der Ordenstruppen selbst stand kurz davor, umzingelt zu werden durch die von der rechten Seite nachrückende russische Kavallerie.
Mit viel Glück und ein wenig Können konnten aber alle brenzligen Situationen entschärft werden, und es gelang schließlich, so viele russische Kavalleristen zu vernichten, dass die gesamte russische Armee gebrochen war. Die Verluste des Deutschen Ordens betrugen 3 Ritter (1 Kn(S), 2 Kn(O)) und 2 leichte Reiterei (2 LH(O)).
Frank und ich haben beide wieder einiges gelernt! Die Russen waren in ihrer ersten Feuertaufe nicht sonderlich erfolgreich, aber es war ihr erster Einsatz gegen eine Armee, mit der ich mittlerweile schon über etwas Erfahrung verfüge, und die Russen sind eine schwer zu spielende Armee, für die man erst mal Erfahrung sammeln muss. Die Konstellation Ritter vs Kavallerie war schon sehr unglücklich für die Russen. Ich selbst habe, vor allem in der Anfangsphase, einiges richtig gemacht dieses Mal (im Unterschied zu den meisten früheren Spielen ), aber nach wie vor das Problem, das Ganze dann auch bis zum Ende richtig durchzuziehen: Mit der Organisation auf der Mikroebene in den Spätphasen der Schlachten, wenn das Chaos um sich greift und sich die Kommandos in Einzelelemente auflösen, habe ich immer noch Probleme (zumal die Konzentration nach stundenlangem Gefecht auch nachlässt). Und wieder, wie fast jedes Mal, kam ich in die Situation, dass mindestens eines der Kommandos recht planlos umherzieht und ich gar keine richtige Aufgabe im Spiel dafür finde (in diesem Fall das kleinere der beiden Ritterkommandos). Wenigstens konnte ich bei dieser Schlacht die Erfahrung sammeln, von Anfang an einen Plan zu haben, der im Prinzip auch durchgezogen wurde und funktioniert hat - was sonst nicht immer der Fall ist, um es zurückhaltend auszudrücken
Es war ein sehr schönes Spiel! Beim nächsten Aufeinandertreffen zwischen Orden und Russen möchte ich einmal eine mehr konventionelle Ordensarmee, mit Fußtruppen und weniger Rittern, einsetzen. Das ergibt dann eine komplett andere Situation... mal gucken, wie sich die Ordenstruppen dann schlagen
Ach ja, zuletzt: Das neue Gelände, wenn auch in dieser Partie nur spärlich verwendet, hat sich sehr bewährt und allgemeine Anerkennung gefunden
Gruß Jens
Ich habe eine reine Reiterarmee aufgestellt, natürlich überwiegend aus Rittern, mit Unterstützung von einiger Kavallerie und leichter Reiterei. Leider habe ich einen irregulären Ritter mitgeführt (um auf das Maximum an Rittern zu kommen, und weil die ME-Verteilung dadurch optimal war), der sich bzw. die ganze Gruppe, der er zugeordnet ist, schwerfälliger manövrieren lässt, als der reguläre Rest, solange er nicht geradeaus reitet - aber ich bin das Risiko eingegangen, da er dem C-in-C-Kommando mit den höchsten PIPs zugeordnet war und ich sowieso nur vorhatte, geradeaus zu stürmen Franks Russen waren bis auf zwei Ritter komplett irregulär und bestanden hauptsächlich aus Kavallerie sowie Speerträgern nebst einigen Bogenschützen.
Meine Ritter haben einen Quickkill gegen Kavallerie, von daher war mein Plan, die Kavallerie möglichst schnell und frontal zu überrennen; die Speerträger, die sich nur sehr schwerfällig manövrieren lassen, wollte ich möglichst so lange ignorieren, bis die Ritter mit der Kavallerie fertig sind.
Frank war Verteidiger, ich war Angreifer (die bösen Deutschen wieder ). Ich habe zwei kleine Sümpfe gelegt (einen mittig auf Franks Seite, einen an meiner linken Seite), Frank legte einen mittelgroßen Wald auf meiner Seite. Die Russen mussten zuerst aufstellen, was sehr vorteilhaft für die Ordenstruppen war:
Die Ausgangslage stellte sich also als sehr vorteilhaft im Sinne meines Plans dar. Voraussichtlich konnte ich mich erst einmal in Ruhe um das linke Kavallerie-Kommando der Russen kümmern, indem ich einfach geradeaus voran stürme. Die russische leichte Reiterei ganz links außen würde von meiner gegenüber platzierten leichten Reiterei in Schach gehalten, die Speerträger standen recht "nutzlos" in der Gegend herum, und die russische Kavallerie auf der rechten Seite war weit weg.
Nach ein paar Zügen hatten die Ordensritter und die leichte Reiterei die russische Kavallerie bzw. russische leichte Reiterei erreicht und die Kämpfe begannen. Sie waren anfangs doch zäher als erwartet, aber schließlich bekam der Orden die Oberhand. Die russische leichte Reiterei wurde vernichtet und die Kavallerie nach und nach aufgerieben.
Die russischen Berittenen vom rechten Flügel machten sich auf den Weg zur Unterstützung des linken Flügels, was länger dauerte, als erwartet, da es noch zu Koordinierungsproblemen mit den beiden russischen Rittern kam. Die russischen Speerträger versuchten, sich umzuorganisieren, um sich der linken Hälfte des Schlachtfelds zuzuwenden, aber bedingt durch deren Irregularität verbrauchte dieser Versuch endlos viele PIPs, und die Sache ging sehr langsam voran. (Und, nicht zu vergessen, zwei Elemente russische leichte Reiterei machten sich auf der rechten Seite um den Wald herum auf den weiten Weg zum Lager der Ordenstruppen, kamen aber aufgrund von PIP-Notstand ebenfalls nicht allzu schnell voran und wurden von der Ordensgeneralität zwar beobachtet, aber erst einmal ignoriert.)
Der Plan war bis jetzt also ziemlich gut aufgegangen, trotzdem wurde es im letzten Drittel der Schlacht noch einmal kritisch, als der Platz am linken hinteren Rand des Schlachtfelds immer enger wurde, die ganze Situation immer chaotischer wurde und sich die Gruppen mehr und mehr in Einzelelemente auflösten. Hier hatten die Ordensgeneräle Probleme, die Truppen so zu organisieren, dass nicht doch noch alles durch unvorsichtige Angriffsmanöver riskiert wurde, indem die vereinzelten Ritter-Elemente Opfer von russischen Flanken- oder gar Rückenangriffe wurden. Die Armeen des Deutschen Ordens sind im Allgemeinen so organisiert, dass schon der Verlust einiger weniger, hochwertiger Truppen der ganzen Armee das Genick brechen kann. Sogar der Hochmeister (C-in-C) der Ordenstruppen selbst stand kurz davor, umzingelt zu werden durch die von der rechten Seite nachrückende russische Kavallerie.
Mit viel Glück und ein wenig Können konnten aber alle brenzligen Situationen entschärft werden, und es gelang schließlich, so viele russische Kavalleristen zu vernichten, dass die gesamte russische Armee gebrochen war. Die Verluste des Deutschen Ordens betrugen 3 Ritter (1 Kn(S), 2 Kn(O)) und 2 leichte Reiterei (2 LH(O)).
Frank und ich haben beide wieder einiges gelernt! Die Russen waren in ihrer ersten Feuertaufe nicht sonderlich erfolgreich, aber es war ihr erster Einsatz gegen eine Armee, mit der ich mittlerweile schon über etwas Erfahrung verfüge, und die Russen sind eine schwer zu spielende Armee, für die man erst mal Erfahrung sammeln muss. Die Konstellation Ritter vs Kavallerie war schon sehr unglücklich für die Russen. Ich selbst habe, vor allem in der Anfangsphase, einiges richtig gemacht dieses Mal (im Unterschied zu den meisten früheren Spielen ), aber nach wie vor das Problem, das Ganze dann auch bis zum Ende richtig durchzuziehen: Mit der Organisation auf der Mikroebene in den Spätphasen der Schlachten, wenn das Chaos um sich greift und sich die Kommandos in Einzelelemente auflösen, habe ich immer noch Probleme (zumal die Konzentration nach stundenlangem Gefecht auch nachlässt). Und wieder, wie fast jedes Mal, kam ich in die Situation, dass mindestens eines der Kommandos recht planlos umherzieht und ich gar keine richtige Aufgabe im Spiel dafür finde (in diesem Fall das kleinere der beiden Ritterkommandos). Wenigstens konnte ich bei dieser Schlacht die Erfahrung sammeln, von Anfang an einen Plan zu haben, der im Prinzip auch durchgezogen wurde und funktioniert hat - was sonst nicht immer der Fall ist, um es zurückhaltend auszudrücken
Es war ein sehr schönes Spiel! Beim nächsten Aufeinandertreffen zwischen Orden und Russen möchte ich einmal eine mehr konventionelle Ordensarmee, mit Fußtruppen und weniger Rittern, einsetzen. Das ergibt dann eine komplett andere Situation... mal gucken, wie sich die Ordenstruppen dann schlagen
Ach ja, zuletzt: Das neue Gelände, wenn auch in dieser Partie nur spärlich verwendet, hat sich sehr bewährt und allgemeine Anerkennung gefunden
Gruß Jens