3. Double Trouble Maker Cup
Das surren von Kettenschwertern erfüllt die Luft, gefolgt von einem lauten Kriegsschrei, als die Blutwölfe auf den gewaltigen, karmesinroten Stahlkoloss zulaufen, der sich ihnen in den Weg stellt. Die Klingen treffen seinen gepanzerten Leib, eine Energiefaust schlägt eine beachtliche Delle in seinen Rumpf, doch die vom Chaos verformte Kampfmaschine der World Eaters wankt noch nicht einmal. Stattdessen greift eine ihrer mechanischen Klauen nach einem Space-Wolve-Krieger, hebt ihn hoch in die Luft und lässt nichts von ihm übrig als einen gewaltigen, roten Sprühregen. „Blut für den Blutgott und Schädel für seinen Thron“, skandiert das urzeitliche Konstrukt, das vor Jahrtausenden einmal ein loyaler Diener des Imperators der Menschheit gewesen ist. Doch heute ist es nichts mehr als eine weitere Monstrosität, die die Götter des Chaos den Wolfskriegern entgegenwerfen. Seit drei Monaten nunmehr halten die Space Wolves schon dem Ansturm der Khornediener stand, die diesen Planeten zu Ehren ihres Gottes in eine Schädelwüste verwandeln wollen. Die Kämpfe werden immer verzweifelter und auch die kleine Garnison der planetaren Verteidigungskräfte in dieser Region war bislang keine große Hilfe.
Schon wird ein weiterer Jungwolf von seinen mit eisernen Spornen versehenen Füßen zertrampelt, während sich die mit bronzenen Obszönitäten verzierte Kampfmaschine weiter durch die Space Wolves hackt. Als deren Blut auf die Mordmaschine spritzt, scheint ihre Oberfläche es geradezu aufzusaugen, und ein gewaltiger Schrei entfährt seinen verzerrten Stimmmodulatoren. Erneut trifft ihn die Energiefaust und dieses Mal effektiver. Sie reißt ihm die elektronischen Eingeweide aus dem verfluchten Leib, doch die Maschine merkt es nicht einmal. Mit einem Rückhandschlag trifft sie den Sergeant der Blutwölfe und schleudert ihn in einem hohen Bogen gegen einen nahegelegenen Felsen, wo er reglos liegen bleibt. Es scheint wie eine Schlacht, die die hitzköpfigen Jungwölfe nicht gewinnen können.
„Verdammt, wie lange dauert das denn noch?“, knurrt der Scoutsergeant den Soldaten der Imperialen Armee an, der gerade bewaffnet mit einem Auspex und einem elektronischen Werkzeug an einem beschädigten Sensormast herumdoktert.
„Ich arbeite ja schon, so schnell ich kann, aber der verfluchte Cybot dahinten macht es mir nicht gerade leichter, mich zu konzentrieren“, gibt ihm der Soldat hastig zurück, während er eine weitere, beschädigte Leitung ersetzt.
Der Scoutsergeant schaut ihn grimmig an und für einen kurzen Augenblick entblößt er seine scharfen Eckzähne. „Dieser verfluchte Verräter geht durch meine Brüder durch wie die Fänge eines Wolfes durch die Kehle eines Rehs und wenn er damit fertig ist, wird er sich uns vornehmen. Also beeil dich gefälligst.“
„Das versuch ich ja, aber der Kampf erschüttert den Boden, und so kann ich den Sensormast unmöglich online bringen.“
„Dann lass dir schleunigst was einfallen, schließlich haben wir dich nur aus diesem Grund hierhin gebracht und dich beschützt. Erzähl mir also nicht, dass das alles sinnlos war.“
Die Fänge des Scouts sind nun deutlich zu sehen und ein gefährliches Knurren entfährt seiner Kehle.
Hastig und sichtlich verängstigt blickt sich der Soldat nach allen Seiten um. So sehr wie der Sensormast im Augenblick vibriert, würde er ihn nie zum Laufen bringen. Doch der Space Wolve neben ihm, so bedrohlich er auch erscheinen mag, hat recht, in ein paar Minuten wären sie beide tot. Unschlüssig schaut er auf die Kabelstränge vor ihm und dann wieder zu dem bronze-roten Kriegskoloss, der ein paar Meter weiter dazu übergegangen ist, die Blutwölfe einzeln zu filetieren. Verzweifelt sucht er nach einer Lösung, wo es keine zu geben scheint. Er fährt sich mit beiden Händen durch das schmutzige Gesicht, um seine Konzentration wiederzufinden, doch ohne Erfolg. Einem Bauchgefühl folgend greift er schließlich nach einem Gegenstand, der an seinem Gürtel befestigt ist. Er löst ihn und wirft ihn in einem hohen Bogen in Richtung des Chaos-Cybots. Dann geschehen zwei Dinge gleichzeitig: Von einer Druckwelle getroffen werden die Blutwölfe nach hinten geschleudert, während der Gegenstand wie vom Gottimperator selbst gelenkt präzise jene Stelle in der Panzerung des Cybots trifft, die die Energiefaust zuvor in ihn hineingerissen hat. In einer ohrenbetäubenden Explosion vergeht die Kampfmaschine der World Eaters und von ihr bleibt nichts weiter übrig als ein verkohlter Haufen interstellaren Schrotts.
Verwirrt und weil er nicht genau begreifen kann, was da gerade passiert ist, blickt der Wolfsscout erst den verbrannten Metallhaufen vor ihm und schließlich den Soldaten neben ihm an.
„Was hast du da geworfen?“
„Granaten“, zuckt der Soldat mit den Schultern, während er noch zwei Kabelstränge miteinander verbindet. Als ihm ein blaues Licht zeigt, dass der Sensormast nun wieder mit Energie versorgt wird, fügt er noch hinzu: „Immerhin vibriert der Boden jetzt nicht mehr und der Sender funktioniert wieder. Du hast doch gesagt, ich solle mir was einfallen lassen.“
Ungläubig starrt der Space Wolve den kleinen Soldaten vor ihm an.
„Beim Barte des Primarchen, du hast gerade einen Chaoscybot der World Eaters vernichtet und das mit einer Granate.“
Der Soldat zuckt mit den Schultern.
„Sieht wohl so aus.“
„Hm,“, knurrt der Scoutsergeant erneut, „an dir ist mehr dran, als ich zunächst vermutet habe. Ich werde dich wohl für eine Belobigung bei deinen Vorgesetzten vorschlagen müssen.“
Entsetzt schaut der Soldat den Space Wolve an.
„Bist du wahnsinnig? Wenn du das machst, werden die mich nur noch in solche Kämpfe wie diesen hier schicken. Das wirst du schön bleiben lassen. Du magst vielleicht keine Furcht kennen, ich aber schon. Also lass den Scheiß.“
Ein gefährliches Grinsen erscheint auf den Lippen des Wolfsscouts.
„Also schön, aber dafür wirst du mir einen Gefallen tun.“
„Welchen?“
„Du wirst mich nach Terra begleiten und mit mir Seite an Seite im Double-Trouble-Turnier kämpfen. Ich habe noch Großes mit dir vor, Soldat.“
Der Blick des Scoutsergeants bekommt jetzt etwas wölfisches und duldet keinen Widerspruch. Die Antwort des Soldaten indes bleibt selbst seinen geschärften Sinnen verborgen, als unter tosendem Lärm ein ganzer Schwarm an Landungskapseln die Atmosphäre des Planeten durchschlägt. Der Sendemast funktioniert wieder und die Verstärkungen treffen ein.
Was: 3. Double Trouble Maker Cup - Koblenz
Wo: Haus der offenen Tür in Koblenz-Metternich
Wann: SA 23.08.2025
https://www.tabletopturniere.de/t3_tournament.php?tid=37339
Gruß
ProfessorZ
3. Double Trouble Maker Cup - Koblenz
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- Registriert: Di 16. Mai 2017, 19:56
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9th Age